Wahrscheinlich könnt ihr euch schon denken, wie es weitergegangen ist, nachdem ich mein kleines „Abenteuer“ beendet hatte.
Wie bereits erwähnt, erhielt ich zum damaligen Zeitpunkt immer mehr Aufmerksamkeit von O. Ich ließ mich wieder von ihm einnehmen, wandte mich ihm und seinen Worten zu. Glaubte an das, was er sagte, denn es waren ja die Worte, nach denen ich mich so lange gesehnt hatte. Und als er merkte, dass es funktionierte, dass seine Zuneigung fruchtete, ließ er mich erstmal dafür bluten, dass ich so lange Zeit nicht für ihn da gewesen war.
Er strafte mich für die Tatsache, dass ich mein Glück woanders hatte finden können. Auch wenn er zum damaligen Zeitpunkt nicht in der Lage gewesen war, mir das zu geben, was ich mir wünschte.
Als Konsequenz zog er sich also wieder mehr zurück und ich litt erneut. Ich sollte spüren, dass ich ihn enttäuscht hatte. Ich gab mir so viel Mühe, um alles wieder gut zu machen. Versuchte perfekt zu sein. Ich kochte sein Lieblingsessen, zog die Klamotten an, von denen ich wusste, dass sie ihm gefielen, fuhr ihn überall hin und holte ihn ab,…
Ich sehnte mich innerlich danach, dass er mir wieder die Worte sagte, die ich hören wollte und dass er, wie versprochen, zu mir zurück kam. Aber ich traute mich nicht, ihn darauf anzusprechen, weil sich mein Verhalten für ihn wie Betrug und Verrat angefühlt haben musste. Ich tat einfach alles.
Aber von seinen Worten und Versprechungen, dass er wieder eine Beziehung mit mir wollte, nahm er jedenfalls Abstand. Er hatte das Vertrauen verloren und dies mussten wir erst wieder aufbauen, falls es überhaupt möglich wäre… Besser gesagt: ich musste es wieder zurückgewinnen, indem ich in seiner Gunst handelte.
Und kurz darauf geschah es. Ich erfuhr es. Der Grund, aus dem er sich damals getrennt hatte. Beziehungsweise einer der Gründe.
Er hatte eine andere.
In seinem Leben in Köln gab es noch jemanden.
Es überraschte mich.
Ich weiß noch, dass ich vor meinen Freunden und meiner Familie geschworen habe, dass es bei ihm keine andere gibt. Dass ich meine Hand ins Feuer dafür legen würde.
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, in dem ich zu Alina während einem unserer Spaziergänge sagte: „Das macht es besonders schwierig, Abstand von ihm zu nehmen. Er hat mich nie betrogen, war immer ehrlich zu mir. Ich weiß es einfach, dass er keine andere hat. Das hätte er mir gesagt.“
Ich habe ihn vor allen in Schutz genommen.
Nein, er ist nicht so einer.
Habe an das Gute in ihm geglaubt.
Habe IHM geglaubt, als er verneinte und versprach, dass es keine andere gibt.
Und dann das.
Betrogen hatte er mich zum damaligen Zeitpunkt nicht mit ihr. Was sie anbelangte, hatte er den Respekt und Anstand gehabt, die Beziehung mit mir zuerst zu beenden, bevor er mit ihr etwas anfing.
Zumindest meines Wissens nach. Dabei war ich ja nicht.
Ich kam mir so dumm und naiv vor. Er war kein Stück anders, als all die Kerle, die ich davor gehabt hatte. Nein, im Grunde genommen war er sogar schlimmer. Unter anderem, weil er es mir nicht erzählt hatte. Weil er mir in die Augen gesehen und gelogen hatte. Aber auch das konnte und wollte ich in dem Moment nicht sehen, nicht verstehen. Es war alles so weit weg und so weit entfernt von meiner Realität.
Ich hatte ihn nie mit einer anderen gesehen oder ihn mir mit einer anderen vorstellen können. In meinem Kopf hatte ich ihn so perfektioniert, dass der Gedanke daran absurd war und einfach nicht in meinen Kopf passte.
Und doch war es so.
Ich erfuhr es über eine Freundin. Sie erzählte es mir, ganz vorsichtig.
Und nun erschien vieles Sinn zu machen. Warum er sich manchmal stundenlang gar nicht meldete und in anderen Momenten sofort antwortete. Warum seine Nachrichten manchmal ausführlich und manchmal unglaublich kurz angebunden und gefühlslos waren. Warum er meine Anrufe manchmal wegdrückte.
Die Nachricht warf mich aus der Bahn. Wie konnte ich nur so dumm und naiv gewesen sein, zu glauben, dass es in Köln keine andere gab? Dass ich wirklich die einzige war, die er sah.
Dass er unter der Woche seine Füße stillhalten würde und bei der ganzen Feierei niemanden kennenlernte.
Unterbewusst war es mir wahrscheinlich klar gewesen. Doch nach den Gesprächen und seinen Worten aus den letzten Wochen, hatte ich Hoffnung gehabt. Ich hatte mir das Idealbild aufrechterhalten und hatte an das Gute geglaubt.
Aber alles zu Nichte.
Vielleicht sollte ich hier folgendes einwerfen:
Objektiv betrachtet, hat er in dem Sinne keinen Fehler begangen. Natürlich kann man sagen, dass es falsch war, dass er, in der Zeit, wo wir noch zusammen waren, mit anderen geschrieben hat.
Aber ich glaube, dass man es sich nicht aussuchen kann, wenn man jemand anderen gut findet und Gefühle entwickelt. Sowas passiert manchmal unerwartet und mit einer solchen Wucht, dass man da nichts gegen machen kann.
Da kann ich mich auch nicht von frei sprechen.
Außerdem… er hat sich schließlich von mir getrennt und ist mir mit ihr nicht fremdgegangen.
Was mich daran eher stört und bedrückt: ich habe gefragt und er hat gelogen. Mehr als einmal. Um mich zu beschützen? Möglich.
Aber warum besucht er mich weiterhin jedes Wochenende, wenn er doch bereits jemand Neues hat (wenn auch nicht beziehungsmäßig)? Warum macht er mir Hoffnungen, sagt mir all diese schönen Dinge? Warum lügt er? Warum spielt man mit den Gefühlen von Menschen, die einem angeblich wichtig sind, tut ihnen weh?
Als er mich das nächste Mal besuchen kam, sprach ich ihn drauf an.
Wer ist Steffi?
Er wirkte relativ gefasst: „Ein Mädchen vom Handball, warum? Sie spielt im gleichen Club wie Pierre, mein Mitbewohner. Den kennst du doch.“
Immer und immer wieder schaffte er es, sich in brenzlichen Situationen rauszureden. Die Situation so zu drehen, dass ich mich schlecht fühlte und er gut aus der Sache rauskam. Er drehte mir die Worte im Mund herum oder fand logische Erklärungen, so dass ich an mir selbst und meiner Auffassungsgabe und Intelligenz zweifelte. Er redete so lange drum herum, dass ich am Ende einfach glauben musste, was er sagte.
Und ich erinnere mich schon gar nicht mehr genau, was er alles geschwafelt hatte, wie wir verblieben waren.
Ich weiß nur noch, dass er es schaffte, mich im ersten Moment zu beruhigen. Aber sobald er weg war, sobald ich alleine war mit meinen Gedanken, kam alles wieder hoch. Und mitunter auch das Misstrauen. Von da an stritten wir uns regelmäßig.
Meistens ihretwegen. Der Unbekannten Dritten in unserer Nicht-Beziehung.
Aber anstatt, dass mich die Anwesenheit einer weiteren Person, einer anderen Frau, wachrüttelte, weckte sie eher meinen Kampfgeist.
Dieser Kerl war MEINER. Er hatte mir schon gesagt, dass er mich wollte. Dass wir heiraten würden. Ich wusste nicht, wann, nur dass. Ich legte vollstes Vertrauen in seine leeren Versprechungen, in seine Worte, denen irgendwann in der Zukunft Taten folgen sollten. Und zu diesem Zeitpunkt wollte ich doch nichts anderes, als Sicherheit, Stabilität und Liebe. Und all das versprach er mir in weiter, unbekannter Ferne.
Und anstatt aufzuwachen und „davonzulaufen“, blieb ich. Gab mir noch mehr Mühe und wollte unter Beweis stellen, dass ich doch die bessere Wahl sein müsste!
Natürlich wusste ich, aus ehemaligen Erfahrungen von anderen Beziehungen, in denen es eine andere gegeben hatte, dass das neue Mädel bestimmt nicht hässlich war, sondern, im Gegenteil, Steffi ein wundervoller Mensch sein müsste. Ich kannte schließlich O.´ Kriterien und seine Ansprüche waren hoch. Immerhin versuchte ich lange Zeit mich stetig zu verbessern, an mir zu arbeiten und alles perfekt zu machen, um ihnen irgendwie gerecht zu werden.
Jetzt, gerade in dem Moment, in dem ich das aufschreibe, würde ich gerne zurückreisen und mir einmal so richtig eine runterhauen.
Wie konnte es sein, dass ich so wenig Selbstwertgefühl hatte, dass ich die Scharade mitspielte?
Ich bitte und bete, dass niemand von euch eine ähnliche Situation erlebt hat, geschweige denn, gerade durchlebt. Falls doch: bitte, bitte LAUFT! Rennt. Weit weg. So weit es geht. Zieht ans andere Ende der Welt. Macht nicht den gleichen Fehler, den ich gemacht habe. Er ist mir teuer zu stehen gekommen und hat mir alles, aber wirklich alles, genommen. Ich greife vorweg, aber: ich wusste am Ende nicht mehr, wer ICH eigentlich war, was ICH mochte und was nicht. Ich war eine Puppe geworden, seine Marionette, die er sich nach seinen Vorstellung geformt hatte.
Und NIEMAND, absolut NIEMAND!, hat das Recht, euch so zu behandeln, zu verformen und kaputt zu machen! Wir sind alle Königinnen und auch Könige. Bestimmt gibt es auch Frauen, die ähnlich ticken.
Also vergesst nie: jemand, der euren Wert nicht kennt oder nicht zu schätzen weiß oder aber versucht, euch einzureden, dass ihr keinen Wert hättet, ist jemand, der euch nicht verdient.
Ihr solltet wissen, dass es jemanden da draußen gibt, für den ihr der Jackpot seid. Jemand, für den ihr mehr Wert sein werdet, als die Tresore aller Nationalbanken vereint.
Überlegt euch, was ihr verdient hättet, stellt euch vor, wie toll ihr seid.
Gemacht?
Ok, super.
Und jetzt VERZEHNFACHT diesen Wert. Dann seid ihr eventuell ansatzweise bei der „Zahl“, die ihr wirklich seid. Und solange ihr nicht auch so behandelt werdet, dreht ihr euch um und geht.
Lasst es euch gesagt sein- macht nicht die gleichen Fehler, wie ich. Lernt mit mir daraus!
Wie gesagt, lauft. Auch wenn ich blieb.
Und zwar monatelang.
Ich sagte alles ab, konzentrierte mich nur auf ihn und darauf, ihn zurückzubekommen.
Perfekt zu sein.
Mit der Zeit wurde Steffi immer präsenter und es war klar, dass sie nicht bloß eine Freundin war. Er versuchte es auch gar nicht mehr zu verheimlichen oder zu verneinen. Er hielt sich einfach, was sie betraf, still. Ließ meine provokanten Fragen und Aussagen beziehungsweise Vermutungen unkommentiert und ignoriert.
So dass ich nichts wusste, außer ihrem Namen und dass sie Handball spielte.
Es gab einige Situationen, in denen ich wusste, dass sie bei ihm war. In denen ich es zumindest ahnte.
Situationen, in denen er sich entscheiden musste. Zwischen ihr und mir.
Aber er konnte es nicht. Eine davon war beispielsweise, wer ihn auf die FIBO begleiten sollte. Für mich war das damals unser Ding gewesen. Aber jetzt gab es nicht nur mich und er entschied sich, eine Münze entscheiden zu lassen.
Sie ging mit.
Er bot mir zwar an, dass er uns beide mitnehmen könnte, aber ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, dass wir gemeinsam, zu dritt, über die FIBO liefen. Ich wollte es auch gar nicht. Und ich wollte auch keine zweite Wahl sein. Ich wollte auch nicht den zweiten Tag mit ihm dort verbringen, während sie bereits alles am ersten Tag mit ihm erkundete.
Als es dann so weit war, verbrachte ich meinen Nachmittag ungelogen damit, alle Beiträge und Hashtags zur Fibo zu durchstöbern. Jedes Bild schaute ich mir an. Und ich wurde fündig.
(Bewerbungen für Stalking und Spionage könnt ihr über das Kontaktformular an mich senden. Ich sag euch: Sherlock Holmes ist mein zweiter Name!).
Ich fand das Instagram Profil von Steffi und von dort an, machte ich mich richtig verrückt.
Wir schaukelten uns gegenseitig auf und bis hoch in die Wolken, indem wir uns mit Hashtags und Texten unter unseren Bildern provozierten. Nein, wir folgten uns nicht, aber täglich, meistens mehrmals, durchforstete ich ihr Profil. Ich war ihr aktivster Nicht-Follower.
Durch O. kannte sie meinen Instagram Kanal bereits vorher. Sie wusste, wer ich war. Hatte sich vorher schon ein Bild von mir machen können.
Wie oft hatte ich mir die Frage gestellt, ob er bei ihr eigentlich über mich redete? Ob sie sich über mich kaputtlachten, weil ich so doof war und all das mitmachte.
Ob sie meine Fehler kannte, meine Schwachstellen, meine Geheimnisse, meine Probleme.
Nur ich hatte bis dato keine Ahnung gehabt. Keine Ahnung von all diesen Dingen und noch weniger Ahnung, wer Steffi eigentlich war.
Von da an wurde Steffi noch mehr zum Thema bei uns. Fast jeden Tag fiel ihr Name mindestens einmal in einem unserer Gespräche. Und auch, wenn er weiterhin an den Wochenenden kam und ich es teilweise genoss, Zeit mit ihm zu verbringen, so fühlte es sich doch nicht mehr an, als wären wir nur zu zweit. Es gab immer eine unsichtbare dritte Person.
Es fühlte sich so ungerecht an, da ich ihn höchstens zwei Tage am Wochenende sah. Und an diesen Tagen teilte ich ihn mit seiner Fußballmannschaft, seiner Familie, seinen Freunden, aber auch mit der Arbeit für die Uni.
Und irgendwann fraß mich die Situation von innen auf und mir ging es immer schlechter und schlechter und schlechter, bis zu dem Punkt,…
C: „Ich hab lange drüber nachgedacht und ich möchte gerne versuchen, dass wir einen Monat lang keinen Kontakt haben.
Meine Kraft ist am Ende und mir geht es von Tag zu Tag schlechter. Ich brauche nach dem Wochenende die ganze Woche, um mich aufzurappeln vom Wochenende. Ich fühle mich nicht gut.
Ich weis, dass du mich nicht mehr brauchst. Du hast jemanden gefunden, der mit dir schläft, doch befriedigt, shoppen geht, deine Tage und Nächte mit dir verbringt, dich berät,… Jemand der dir liebe schenkt.
Definitiv zu wissen, dass du mit ner anderen schläfst, macht mich krank. Ich will darüber nicht diskutieren oder reden. Das wird für mich die letzte Nachricht sein.
Wenn du das nächste mal in der Nähe bist, kannst du gerne die frisch gewaschenen Sachen abholen; ich habe dann nichts mehr von dir. Das Geld kannst du mir dann geben oder überweisen, wann es dir passt.
Ich hab einfach keine Lust mehr mich in den Schlaf zu weinen, mich zu fragen wann du mir endlich schreibst/antwortest, mit wem du sonst noch schreibst/unterwegs bist, … Ich will nicht mehr gegen das derzeitig starke Verlangen ankämpfen, mich zu Ritzen.
Ich bin mir sicher, dass Steffi ein tolles Mädchen ist, sonst wäre sie dir nicht so wichtig. Aber ich möchte auch jemanden finden, der mir wieder wichtig wird. Das kann ich nicht mit dir an meiner Seite. Ich hoffe du verstehst das. Mir ist durchaus bewusst, dass die nächste Zeit unendlich schwer für mich wird und ich weis nicht, ob das die beste Lösung ist. Aber ich muss es versuchen. Ich bin mir sicher, dass das mit der Zeit leichter werden wird.
Bleib fleißig, genieß weiterhin dein Leben. Bis dann, O.“
O: „Bitte nicht! Nicht jetzt. Ich brauche jetzt deine Hilfe und Unterstützung. Sonst schaffe ich die Bachelorarbeit nicht, Ich schaffe das wirklich nicht ohne dich. Du gibst mir die Kraft und die Motivation und trittst mir in den Hintern.“
C: „Doch die schaffst du. Mit Steffi. Ich gehe kaputt, O. Mir wird es richtig schlecht.“
O: „Steffi hat mit meiner Arbeit nichts zu tun. Du bist die einzige Stütze und Motivation. Benni hilft mir nur für das aller aller nötigste. Und das reicht mir halt nicht. Das weißt du auch. Und wenn du Hilfe brauchst bin ich doch auch da. Ich war immer für dich da. Und bin es auch noch. Ich brauche deine Hilfe am Freitag und dem Wochenende. […] Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben! Wirklich. Auch wenn wir nicht mehr zusammen sind.“
C: „Du verstehst das einfach nicht!!!! Du warst mein EIN UND ALLES! Ich hatte alles für dich getan und ich hätte dir jede Scheisse verziehen
Sogar dass du bei dose warst.
Ich hab versuchst mir einzureden dass das alles klappt und dass es ok ist, wenn du gleichzeitig mit anderen schläfst. Aber es ist nicht ok. Es zerreißt mich jeden Tag aufs neue.
Jeden Tag hab ich das Gefühl dass mein Herz rausgerissen wird und in einen Mixer, bis es in einer Million kleinen Stücken ist. Ich verbringe meine Zeit damit mich aufzubauen, nur damit es wieder und wieder passiert. Mir ging es noch nie so beschissen und noch nie habe ich jemanden so geliebt, war mir jemand so unendlich wichtig. Du hast mir einfach ALLES bedeutet. Jeden Tag habe ich versucht mich zu verbessern und hab auch in den letzten Monaten noch versucht es dir recht zu machen.
Ohne dich fühle ich mich einfach verloren. Und ich WILL mich nicht mehr verloren fühlen.
Ich habe auch recht darauf glücklich zu sein, so wie du! Du hast dich auch von mir getrennt damit es dir besser geht. Und dir geht es jetzt besser.“
„Aber nicht ohne dich! Soll ich zu dir kommen?“
„Nein.“
„Cynthia hör mir zu. Wenn es Probleme gibt oder du unsicher bist oder egal was, dann schreib mir! Wirklich. Und ich möchte am Freitag kommen. Für dich und meine Arbeit.“
[…]
Und nein, natürlich konnte ich es nicht durchziehen. Wo ich mir doch insgeheim hoffte, dass er Steffi aufgab und zu mir zurückkam. Aber ich wusste auch, dass es so nicht weitergehen konnte. Und irgendjemand musste eine Entscheidung treffen… oder es zumindest versuchen. Wie gesagt, durchgezogen habe ich es ja nicht. Dafür war ich zu schwach und meine Hoffnung zu groß.
Es ging also immer und immer weiter. Wir trafen uns. Besprachen seine Bachelorarbeit, schauten Filme, ich kochte für uns, er blieb über Nacht,…
Wochen vergingen. Und er beteuerte mir immer wieder, dass er nichts mehr mit Steffi laufen hatte. Nur Freundschaft, weil sie ihm wichtig war. Aber ich bekam sie nicht aus meinen Gedanken. Sobald er in Köln war, schob ich mir einen Film. Er versuchte mich regelmäßig zu beruhigen, aber ich hatte immer ein ungutes Gefühl.
Und irgendwann stellte ich ihn vor die Wahl.
Sie oder ich.
Aber er konnte sich nicht entscheiden. Wollte uns beide in seinem Leben behalten.
Also versuchte ich, ihre Nummer zu bekommen, um ihr zu schreiben, sie kennenzulernen.
Aber er weigerte sich (verständlich).
Und was dann am nächsten Freitag passierte, glaubt ihr mir nie!