Na, wie viele von euch denken jetzt, es geht mit dem Nachbarn, dem Argentinier weiter? Ich muss euch enttäuschen ihr Lieben.
Wobei, wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass wir alle wissen, dass es besser so ist. Dass der finale Schlussstrich gezogen wurde, war mehr als hinfällig und die einzige Lösung nach dem ganzen Hin und Her und den Achterbahnfahrten der Gefühle in der letzten Monaten. Ich glaube, irgendwann macht es auch keinen Spaß mehr, eine Geschichte oder eine Story weiterzulesen und wir kommen an den Punkt, wo einem einfach nur ein leises Stöhnen entfährt und man sich schlichtweg denkt: Echt jetzt, schon wieder? Auch wenn wir uns alle gut in diese Situation hineinversetzen können.
Also ihr Lieben, lehnt euch zurück, denn tatsächlich habe ich neues Material für euch. Ich hätte es selbst nicht gedacht, – und zwar auf so viele Arten und Weisen!
Fangen wir damit an, dass er Italiener ist. Ja ja, ich weiß, die meisten denken jetzt: ist doch super und passt eigentlich auch genau in dein Schema, oder?
Da habt ihr Recht. Vom Aussehen her tut sich jetzt zwischen Spaniern, Latinos und Italienern nicht so viel. (Ich hoffe ich trete damit jetzt niemandem auf die Füße- aber sind wir ehrlich. Südländer halt). Braune Haare, blaue oder braune Augen, ein verschmitzter Blick, ein strahlendes Lächeln.
Bestenfalls 1,80m mindestens groß, leicht bis gut trainiert, etwas Bart. Ach Leute, wir wissen doch alle, wie sie aussehen und noch mehr, was sie oftmals ausstrahlen. Da bin ich einfach hilflos.
Und das Südländische liegt mir wirklich absolut – Mama Mia!
Aber Italiener haben einfach eine besondere Art. In ihren Bewegungen, in der Art und Weise, wie sie reden; einfach in ihrem kompletten Sein. Ich dachte schon, dass Spanier und Latinos übertreiben. Aber bis dato kannte ich nie einen Italiener. Und die, die ich bis vor Kurzem kannte, haben echt Vollgas gegeben! Und manchmal ist weniger einfach mehr.
Ich brauche wirklich kein „Ti amo“ und einen halben Heiratsantrag beim ersten Date. Auch wenn wir alle wissen, dass es nicht so gemeint ist.
Selbstbewusst, ja. Aber arrogant und „Ich kann jede haben-Attitude“, nein! Und das war so das Bild, das ich hatte: Italiener sind Machos.
Allerdings sah A. Auf den ersten Blick gar nicht so italienisch aus. Er hätte auch Spanier sein können. Wirklich! Und an einen Macho erinnerte er mich auch nicht.
Es war Samstag und ich glaube, ihr habt bereits mitbekommen, wie heiß der Sommer in Barcelona ist. Der August ist gefühlt der schlimmste Monat. Die Luft steht, die Temperaturen steigen immer weiter und der einzige Plan, der mir an einem freien Samstag logisch erscheint, ist jener mit Wasser!
Und auch dieses Mal packte ich meine Strandtasche, die meine Eltern mir von einem kleinen Markt aus Frankreich mitgebracht hatten, mit den üblichen Sachen. Ein Strandtuch, ein kleines Handtuch, mein Buch, eine Musikbox, Sonnencreme, ein Liter Wasser,…
Ich warf mir ein Shirt und einen Jeansshort über und machte mich auf den Weg.
Der Bus fuhr mich an einen meiner liebsten Strände hier in Barcelona. Bereits die Strecke dorthin erfüllt mich mit Glücksgefühlen.
Kennt ihr die Brücke in Köln, wo die Metro fährt und auf der man einen Blick auf den Dom erhascht? Egal, was man grade macht. In dem Moment, in dem die Bahn auf diese Brück fährt, heben alle Fahrgäste, wie Erdmännchen, ihren Kopf und schauen auf den Dom.
Und auf dieser Strecke von zu Hause in Richtung Strand, passiert mir dieses Phänomen genau zwei Mal. Das erste Mal, wenn der Bus auf die Palmenallee biegt. Mein Kopf dreht sich immer in Richtung Palmen, die roten Brücken des Hafens im Hintergrund. Und beim zweiten Mal, wenn ich endlich das Meer sehe. Der Blick auf das tiefe Blau beruhigt mich einfach immer und immer wieder und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.
Und nur kurz darauf komme ich bereits an. Nach der Endstation trennen mich nur noch ein paar Meter von meinem Ziel.
Ihr glaubt gar nicht, wie schön es ist, unter Palmen langzulaufen und dann bereits das türkis-blaue Wasser zu sehen. Der Wind am Meer lässt einen kurz die Temperaturen vergessen und das Wissen, in wenigen Augenblicken ins Wasser springen zu können… Unbeschreiblich!
Ich stieg die Stufen zur Strandpromenade runter und lief am Chiringuito vorbei zu den Wellen.
Da ich meist alleine bin, ist es mir besonders wichtig, nah am Wasser zu sein, damit ich zwischenzeitlich immer mal baden kann, ohne meine Sachen aus den Augen zu lassen, auch wenn ich meist nichts Wertvolles mit an den Strand nehme – außer meinem Handy.
Die Sonne drückte richtig und ich genoß die leichte Briese. Ich kramte mein Buch aus meiner Strandtasche, legte mich auf den Bauch und begann zu lesen.
Hier begann meine Routine – lesen, umdrehen, schwimmen, eincremen, lesen, beobachten, Musik hören, beobachten, schwimmen, eincremen,…
Und dann war es soweit. Bei einem meiner „was machen die anderen und wer sitzt hier noch so am Strand-Blicke“, schweiften meine Augen am Wasser entlang und blieben bei ihm stehen. ´Hallo´, dachte ich. Er war mit einem Freund unterwegs und watete halb durchs Wasser, auf der Suche nach einem Liegeplatz.
Ich konnte nicht anders. Mein Blick verfolgte ihn und siehe da: Er drehte sich um.
In meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln ab.
Ja, er schaute mich an. Ich beobachtete, wo er sich hinlegen würde und bestaunte gleichzeitig seine Tattoos.
Auf seinem unteren Rücken stand groß „1988“ tätowiert.
Immerhin schien er älter als ich zu sein. Guter Anfangspunkt. Auch wenn seine Tattooauswahl allgemein eher fraglich war. Aber wer weiß – vielleicht denkt das auch wer von meinen und ich wollte einen Menschen nicht allein darauf beschränken.
Ich wandte mich nochmals kurz meinem Buch zu, aber konnte mich kaum konzentrieren.
Ich musste mich vergewissern, ob er wirklich mich angeschaut hatte und hob meinen Blick erneut.
Dieses Mal fielen meine Augen allerdings auf wen anders.
Ich hatte zuvor nicht bemerkt, dass die Gruppe zu dritt gewesen war und Holy! Nummer 3 war auf einem ganz anderen Level.
Genau das richtige Maß an Training, an Tattoos – an allem. Und ciao, dieses Lächeln. Ich schwöre euch, ein Mann, wie ich ihn mir wahrscheinlich beim Weihnachtsmann gewünscht hätte.
Und in dem Moment starrten 6 Augenpaare zurück.
Okay, das konnte kein Zufall sein. Ich musste wieder grinsen. Schnell blickte ich wieder auf mein Buch, sichtlich überfordert mit der Situation.
Und hier begann das Spiel.
Ich war so dankbar, dass ich die letzten Wochen so auf mein Training und meine Ernährung geachtet hatte, denn das gab mir einfach zusätzliches Selbstbewusstsein.
Immer mal wieder schaute ich zu meiner Linken und immer wieder gab es mindestens eines der Augenpaare, das zurückschaute.
Ich wusste gar nicht so recht, was ich machen sollte und entschied mich für einen Sprung ins Meer. Ich bat das Mädchen neben mir, kurz auf meine Sachen aufzupassen und watschelte im Anschluss, so elegant wie mir nur möglich war, ins Wasser.
Ich wollte unbedingt einen guten Eindruck machen und mir meine Bedenken und Unsicherheiten nicht anmerken lassen.
Meiner Meinung nach ist der Vorteil eines Kennenlernens am Strand gleichzeitig auch der Nachteil! Es ist so schwierig, in einem Bikini seine Problemzonen zu verstecken. Man weiß einfach sofort, womit man es bei der anderen Person zu tun hat. Und der Bikini ist jetzt nicht zwingend das Kleidungsstück, in dem ich mich am wohlsten fühle.
Aber an jenem Samstag hatte ich einen guten Tag und habe versucht, nach außen hin einfach das auszustrahlen, was ich fühlte.
Ich kam zurück an meinen Platz und warf der Bande erneut einen Blick zu.
Und dann standen sie auf, nahmen ihre Sachen und bewegten sich. In meine Richtung.
Okay, nur noch wenige Schritte.
In meinem Kopf überlegte ich bereits, was ich sagen würde, setzte mich ganz casual hin und bereitete mich auf ein lockeres „Hola“ vor.
Und dann passierte es!
Das Mädel, das ich gebeten hatte, auf meine Sachen aufzupassen, sprach mich an.
Und die Jungs bogen ab.
Ich meine… hätte sie nicht noch kurz warten können?
Ich war zum einen verärgert und zum anderen absolut amüsiert.
Vielleicht waren die Boys auch gar nicht auf dem Weg zu mir, sondern einfach nur auf der Suche nach einem besseren Liegeplatz.
Ich unterhielt mich also mit dem Mädel, das so lieb auf meine Tasche aufgepasst hatte, bis sie sich irgendwann verabschiedete und mit ihren Freunden Paella essen ging.
Sie lud mich sogar ein, sie zu begleiten, aber ich war später am Abend noch verabredet und wollte meinen Bauch nicht schon vor dem geplanten Dinner vollschlagen.
Wir tauschten Handynummern aus und ich begab mich kurz darauf wieder mit meinen Augen auf die Suche. Aber ich konnte sie nirgendwo finden. Traurig gestand ich mir ein, dass sie wahrscheinlich bereits gegangen waren.
Nach kurzer Zeit gab ich also auf und wandte mich wieder meinem Buch zu.
Jetzt ärgerte ich mich leicht. Keine 5 Meter entfernt hatten 3 Kerle gesessen, von denen 2 gut aussehen und einer mir einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. Und jetzt waren sie verschwunden.
Es wurde spät und darauf zu warten, dass sie irgendwann doch nochmal zurückkamen und mich ausgerechnet dann ansprachen, war verlorene Zeit. Ich packte also meine Sachen und stapfte durch den Sand zurück in Richtung Ausgang. Auch dieses Mal lief ich an dem Strandchiringuito vorbei. Und aus dem Augenwinkel sah ich die Gruppe dort sitzen. An einem der vielen Tische, unter viel zu vielen Menschen. Zu viele, um einfach rüberzugehen und sie anzusprechen.
Außerdem – ich war so in der Laufbewegung drin und auch im Gedanken, den Bus nach Hause zu nehmen, dass ich einfach weiterlief.
Und am Ausgang blieb ich dann wie angewurzelt stehen und überlegte.
Sollte ich ein Stück Papier auftreiben, hingehen und ihm meine Nummer zuschieben?
Ich entsperrte mein Handy und rief eine Freundin an. Ich brauchte jetzt wirklich etwas Mut, nur ein klein wenig Zuspruch. Aber sie hob nicht ab. Ich probierte es bei zwei weiteren Freundinnen, aber niemand war gerade verfügbar.
Verdammt!
Und während ich so dastand, kam ich mir absolut lächerlich vor. Also wirklich – nach fünf Minuten Warten brauchte ich jetzt auch nicht mehr zurücklaufen.
Vielleicht hatte er mich ja bereits kurz zuvor gesehen und jetzt nochmal anzukommen fand ich einfach nur seltsam.
Mein Handy vibrierte in meiner Hand. Ich erhielt eine Nachricht und öffnete sie, voller Hoffnung darauf, dass eine meiner Freundinnen jetzt doch noch verfügbar war. Ich schaute auf den Bildschirm. Aber es ging um etwas anderes.
Und als ich den Blick wieder von meinem Handy hob, bereit nach Hause zu gehen, kam er auf mich zu.
Okay, nein, nicht ER. Nennen wir ihn den 1988er.
Er grinste mich an und ging an mir vorbei, in Richtung Toilette.
Ich drehte mich um und überlegte kurz, ob ich auf ihn zugehen und mit ihm ins Gespräch kommen sollte. Aber ganz ehrlich. Wer will angesprochen werden, während er darauf wartet, zur Toilette zu gehen? Und dann gehts auch nicht mal um ihn selbst, sondern um seinen Freund. Außerdem: in welcher Sprache sollte ich beginnen?
Nach weiteren 2 oder 3 peinlichen Minuten packte ich mein Handy ein, kramte meine AirPods raus und machte mich wirklich auf den Weg zum Bus.
Die ganze Heimfahrt über ärgerte ich mich.
Was hatte ich eigentlich zu verlieren?
Selbst wenn sie nur geschaut hatten, ohne Grund. Das Schlimmste was hätte passieren können, wäre eine Abfuhr zu bekommen. Aber dann hätte ich zumindest Ruhe gehabt.
Ich überlegte ungelogen bei den ersten Haltestellen auf dem Heimweg, ob ich nicht einfach wieder aussteigen und zurücklaufen sollte. Aber es war mir zu peinlich.
So fuhr ich nach Hause, machte mich fertig für den Abend und ging ausessen.
Den Sonntag ließ ich ruhig angehen und verabredete mich schlussendlich mit einer Freundin, um erneut an den Strand zu gehen. Wir trafen uns gegen 14 Uhr und ich fand wieder ein schönes Plätzchen, wieder in Wassernähe.
Und wie sollte es auch anders kommen. Als ich meinen Blick nach hinten warf, sah ich aus der Ferne ein mir bekanntes Dreiergespann, welches sich dieses Mal ungefähr zwei Meter neben uns platzierte.
Ich konnte mein Glück kaum fassen. Wie klein war bitte die Welt?
Ich saß dort auf meinem kunterbunten Handtuch, in meinem regenbogenfarben Bikini und grinste von einem Ohr zum anderen. Ja, ich hob sogar meine Hand, um kurz rüber zu winken. Vollkommen unnötig, aber die Begeisterung über das Schicksal, das Universum oder auch den Zufall ließ mich, für einen kurzen Moment, zum Trottel werden.
Ich drehte mich zu meiner Freundin um und erzählte ihr vom Vortag. Für sie war die Sache glasklar. Ein Gespräch musste her.
Und auch am Sonntag ging das Spiel von vorne los. Blick zu ihm, Blick zu mir.
Aber keiner von uns stand auf und ging zum anderen, um diesen Schabernack endlich zu beenden.
Wisst ihr, eigentlich finde ich es absolut nervtötend und vor allem auch unsexy, wenn ein Mann es nicht schafft, nach so vielen Blicken und Lächeln einfach mal rüberzukommen. Es war so ein leichtes Spiel. Wirklich.
Aber bei ihm nicht.
Jedes Mal wenn ich ihn sah und auch sein Lächeln, fühlte ich mich sofort wieder um den Finger gewickelt. Er brauchte nichts weiter zu tun. Und ich konnte nicht anders. Ich schaute immer wieder hin.
Und dann kam der Moment, wo sie aufstanden. Ich war mir sicher, dass sie nun ins Chiringuito gingen, um zu essen.
Kurz zuvor hatten meine Freundin und ich uns darauf geeinigt, einen kühlen Drink zu holen bei der Hitze. Allerdings wollte ich den Jungs nicht direkt hinterherlaufen. Ich wartete also kurz bevor ich selbst zur Theke ging und ließ mir von der Kellnerin eine Cola, eine Fanta und einen Zettel und Stift geben.
Ich schrieb meinen Namen, meine Nummer und meinen Instagramaccount auf, bezahlte und ging zurück an unseren Platz. Mein Herz pochte bis zum Hals und ich überlegte, wann und wie ich meinen Zettel überreichen konnte.
Ich wollte nicht den gleichen Fehler wie noch am Vortag begehen und voller Reue nach Hause fahren.
Ich sprach mir die ganze Zeit Mut zu und auch meine Freundin unterstütze mich.
Aber als die Jungs zurückkamen, war ich einfach nicht bereit, aufzustehen und rüber zu gehen.
Aber irgendwann stand er auf und ging alleine ins Meer. Das war mein Moment!
Einer seiner Freunde schaute mich an und machte mir sofort eine „scheuchende“ Bewegung. Nach dem Motto: hinterher!
Ich blickte meine Freundin an, die ebenfalls sagte: ja los!
Und bevor mich meine Gedanken überfallen konnten, bevor mich das bisschen Mut, das ich hatte, verließ, stand ich auf und ging ins Meer. Schwamm direkt auf ihn zu.
Und als ich fast ankam, drehte er sich um.
Oh, hi!
Mein Herz schlug bis zum Hals. So laut, dass ich Angst hatte, seine Worte nicht zu verstehen. Dass ich Angst hatte, er könnte mein Herz eventuell pochen hören. Ob er mir meine Aufregung ansah?
Hola! Hablas español?
Si!
Und so standen wir im Wasser. Nach unzähligen Blicken befand er sich mir nun gegenüber, nur eine Armlänge entfernt und sprach mit mir.
Mir war eiskalt, aber ich traute mich nicht, etwas zu sagen, aus Angst, dass dadurch das Gespräch abebben würde.
Er erzählte mir von sich, wo er herkam, was er machte und wie sein Weg ihn nach Barcelona verschlagen hatte. Ich weiß schon gar nicht mehr genau, worüber wir geredet haben, aber es war so angenehm und unkompliziert, dass mein Herzschlag sich wieder normalisierte und meine Aufregung zurückging.
Ich vergaß etwas die Zeit und umso weiter die Sonne verschwand, umso kühler wurde es. Ich war ihm so dankbar, als er irgendwann meinte, dass ihm ebenfalls kalt wäre und wir somit aus dem Wasser gingen. Ich lief zu meinem Handtuch und zu meiner Freundin und er ging an seinen Platz zurück.
Ich sage euch, ich hatte eine solche Innere Zufriedenheit und war so stolz, dass ichs einfach getan hatte.
Kurz darauf packte ich meine Sachen und ging Heim. Ich blickte mich beim Verlassen des Strands nochmal um, nur um ein weiteres Mal seinen Blick zu kreuzen.
Das Grinsen bekam heute niemand mehr aus meinem Gesicht!
Zu Hause angekommen, schloss ich mein Handy ans Ladegerät und stieg unter die Dusche.
Und dann rutschte mir mein Herz in die Hose! Ich hatte weder seine Nummer, noch sein Instagram. Alles, was ich wusste, war sein Vorname. Wie konnte mir das nur passieren? In meinem Kopf fing ich automatisch an, mich selbst zu beschimpfen, aber das brachte auch keine Lösung her. Ich erinnerte mich daran, dass er im Gespräch nach meinem vollständigen Namen gefragt und ich ihn ihm sogar buchstabiert hatte. Aber unter meinem vollständigen Namen würde er mich nicht auf Instagram finden können.
Hatte ich einen bleibenden Eindruck hinterlassen? Gut genug, dass er mich vielleicht sogar googeln würde? Hatte er sich überhaupt meinen Namen gemerkt?
Ich saß auf meinem Sofa, vollkommen fassungslos.
Ich hatte so viel Glück gehabt (oder war es Schicksal?), ihn am nächsten Tag erneut zu sehen und dann das.
Mir blieb nichts anderes übrig als darauf zu hoffen, dass er mich suchen und finden würde.
Also tat ich etwas, was ich eigentlich nicht mehr tun wollte. Ich postete in regelmäßigen Abständen Instagram Storys (ok, das ist normal) und schaute danach wie eine Wahnsinnige, ob sein Name auftauchte.
Die ewige Warterei ging los und vor allem die Frage aller Fragen: Wird er sich melden?