Ja, ich weiß, es gibt derzeit einige Otten Geschichten. Das liegt daran, dass ich wirklich sehr viel Zeit mit dieser Person verbracht habe und sie mich, sowohl positiv als auch negativ stark geprägt hat.
Allgemein ist es aber so, dass ich aus den negativeren Erfahrungen einfach mehr Learnings mitgenommen habe, als aus den positiven und dass einem die negativen Geschichten auch mehr im Kopf bleiben.
Ich möchte allerdings nochmal aktiv betonen, dass ich mit dieser Person auch sehr viele schöne Erfahrungen gemacht und mich innerhalb dieser Zeit in manchen Punkten auch weiterentwickelt habe. Ich habe wundervolle Menschen kennengelernt.
Vorerst denke ich, wird die nächste Geschichte die letzte aus dieser Zeit bleiben.
Eventuell werde ich in Zukunft, je nachdem wie mir ist, auch ein paar schöne Erfahrung mit euch teilen. Ich denke aber nicht.
Dennoch: Das Kapitel liegt in der Vergangenheit und es ist Zeit, damit abzuschließen.
Manche Personen ändern sich. Andere nicht.
Ich wurde vor Kurzem gefragt, ob ich die Erfahrungen, die ich gemacht habe, bereue. Oder, ob ich mir nicht gewünscht hätte, dass die Beziehung kürzer gewesen wäre, dass ich früher gemerkt hätte, wie toxisch alles war.
Meine Antwort: nein! Die Erfahrungen haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Ich glaube, dass ich, vielleicht nicht alles, aber vieles gebraucht habe, um herauszufinden, was ich will und was nicht. Dass ich einen Wert habe und dass ich mich unter diesem Wert nicht mehr „verkaufe“ beispielsweise.
Andererseits merke ich teilweise heute noch, welche Verhaltensweisen ich an den Tag lege, die ich in genau dieser Zeit entwickelt habe. Es hat also nicht gereicht, mich im Anschluss in psychologische Betreuung zu geben und an mir zu arbeiten. Die Konditionierung liegt viel tiefer als mir bewusst war und ich werde weiterhin an mir arbeiten müssen, um alles zu verarbeiten.
Das bedeutet aber nicht, dass ich darunter „leide“ oder dass es mir deswegen schlecht geht und ich mein Leben abends schrecklich finde.
Im Gegenteil. Ich glaube man erkennt ganz gut, wie glücklich ich bin 🙂
Ich rede eher davon, dass es mir schwer fällt, meine Meinung zu sagen, für mich selbst einzustehen. Dass ich mir selbst Stress mache, wenn ich zu spät bin und mir dann ganz schlecht wird, aus Angst, dass ich mir dann wieder anhören muss, wie schlecht ich eigentlich bin. Auch wenn ich genau weiß, dass niemand in meinem jetzigen Umfeld mir jemals so Vorwürfe machen würde, aus welchem Grund auch immer. Niemand würde mich verlassen oder mir die Freundschaft kündigen, weil ich sage, wenn mir etwas nicht passt oder weil ich meine ehrliche Meinung vertrete. Und doch zeigt mein Körper die Stresssympthome, sobald ich in eine ähnliche Situation wie amals gerate. Auch wenn Umstände und Umfeld anders sind.
Ich will immer nur das beste für die Menschen in meinem Leben. Ich gönne ihnen von Herzen die Welt und wenn ich kann, helfe ich ihnen, diese zu erobern. Dabei stelle ich mich oftmals hinten an, aus Angst, dass sie mich, wenn ich ihnen nicht helfe oder etwas absage, weniger mögen oder einen Streit mit mir anfangen.
Allerdings erwarte ich auch irgendwie, dass meine Freunde und Familie sich für mich freuen, wenn ich etwas erreiche.
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die ständig um Hilfe betteln oder die sich hinstellen und sagen: guck mal, das hab ich geschafft und jetzt feier mich bitte dafür!
Aber was ich gar nicht leiden kann, ist, wenn jemand nicht gönnen kann.
Ich stelle mich oftmals selbst, für das Glück von anderen, zurück. Für viele mag das ungesund erscheinen oder unverständlich. Aber ich weiß genau, dass mich nichts glücklicher macht, als Menschen um mich herum strahlen zu sehen. In diesen Momenten wird mir warm ums Herz. Ich vergesse nicht, wenn mir jemand etwas Gutes getan hat; im Gegenzug aber auch nicht, wenn mich jemand schlecht behandelt hat.
Also… wer ist bereit für die Fortsetzung am Dienstag?
„Her“ kommt, wie immer, um 14 Uhr online.